Ein großer Fokus bei Leadership-Trainings wird auf die Vermittlung von Führungsmethoden verwendet. Dabei ist der Blick in erster Linie nach außen, d.h. auf Methoden und Ansätze, mit denen man auf Mitarbeiter zugehen kann, um möglichst hohe Wirksamkeit zu erlangen. Der Blick nach innen, auf die Selbstführung, kommt dabei relativ selten vor. Und dass, obwohl eine starke Verbindung existiert zwischen der Selbstführung und der „Außen“-Führung.
Wenn man als Führungskraft den Blick mal nach innen richtet, wird man feststellen, dass es innere Maßstäbe und Leitlinien gibt, die man auf sich selbst anwendet. Und nicht selten läuft auch ein innerer Dialog zu Themen ab, die eine große Relevanz haben. Und dieser Dialog geht manchmal mit mehr oder weniger Wertschätzung einher. Im inneren Umgang motiviert man sich mit positiven oder negativen Erwartungen, ist ggf. geduldiger oder setzt sich unter Druck. Zudem hat man für sich auch zu vielen Themen eine innere Prioritätenliste, die man abarbeitet. Und nicht zuletzt hat man auch eine gewissen Methode, die man in der Selbstführung ansetzt: Von sehr strukturiert und geplant bis zur Meisterschaft des kreativen Chaos kann alles dabei sein. Diese inneren Prozesse laufen teilweise unbewusst ab.
All diese Aspekte der Selbstführung wirken auch nach außen. Nicht immer eins zu eins – wir filtern auch gerne manche dieser Aspekte, weil wir als Führungskräfte gelernt haben, dass man es anders macht. Allerdings funktioniert das mit dem Filtern häufig nur bedingt gut. Wenn wir uns selbst mit wenig Wertschätzung führen, können wir uns noch so viel Mühe mit Wertschätzung nach außen geben: Sie wird immer hölzern und unauthentisch bleiben und in kritischen Momenten wird sie vermutlich ins Gegenteil umschlagen.
Was heißt das nun für den Aspekt der wirksamen Führung? Je bewusster ich mir den Umgang mit mir selbst mache, desto bewusster kann ich diesen Umgang auch beeinflussen. Und damit auch eine nachhaltige Änderung in meiner Führung von anderen vornehmen. Coachings, Selbstreflektion und das Einholen von Feedback sind hier wirkungsvolle Methoden. Denn Führungsarbeit beginnt mit der Arbeit an einem selbst.
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